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April 2024: Geologiedatengesetz und Anzeige Geologischer Untersuchungen

Wir haben die gemeinsame Informationsveranstaltung der Länder Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie der Bundeanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe zum Thema „Geologiedatengesetz und Anzeige Geologischer Untersuchungen“ besucht. Außerdem haben wir am Webinar „Geologiedatengesetz leicht gemacht“ teilgenommen.

Für die gesamte Geotechnik-Branche ergibt sich aus den Regelungen des GeolDG ein nicht unerheblicher Mehraufwand bei der Bearbeitung von den üblichen geotechnischen Untersuchungen. Dieser Mehraufwand macht das Bauen im Endeffekt teurer. Der Nutzen, der sich laut Behördenvertretern dem Bürger aus der frei verfügbaren Bohrdatenbank ergeben soll, ist aus unserer Sicht den Mehraufwand nicht wert. Weil weder die zur Übermittlung von geologischen Daten verpflichteten Personen noch die zuständige Behörde für die Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit dieser öffentlich bereitgestellten geologischen Daten haften, taugt die Bohrdatenbank für uns höchstens in unserer Angebotsphase etwas. Wenn wir in einer Gegend unseres Wirkungskreises tatsächlich noch nie gebohrt haben, was nach mehreren Jahrzehnten Berufstätigkeit immer seltener vorkommt, können wir anhand der Bohrdatenbank abschätzen, mit welchen Böden bzw. Schwierigkeiten beim Bohren wir zu rechnen haben. Hierfür ist aber auch die Sichtung der vorhandenen geologischen Karten vollkommen ausreichend. Ein großes Manko der Bohrdatenbank zum aktuellen Stand ist, dass keine in den Bohrungen gemessenen Grundwasserstände verzeichnet sind. Die nichtakademische Nutzung von Bohrdaten der Bohrdatenbank, ohne diese durch eigene Baugrundaufschlüsse zu verifizieren bzw. zu falsifizieren, wäre aus unserer Sicht schlicht fahrlässig. Das sahen bei Pausengesprächen andere Teilnehmer der Informationsveranstaltung ähnlich.

Einschlägige Software, die die nach GeolDG erforderlichen Arbeitsschritte ermöglichen soll, wurde von uns getestet. Schließlich haben wir uns für ein Produkt entschieden.

März 2024: Aufschwimmsicherung eines Rohwasserspeichers in Steinhorst

Im Rahmen der Sanierung des Freibades Steinhorst war ein Rohwasserspeicher ins Erdreich einzubringen. Hierfür haben wir im April 2023 eine geotechnische Untersuchung durchgeführt, aus der sich u. a. ein Bemessungswasserstand in Geländeoberkante und die Forderung des rechnerischen Nachweises der Standsicherheit des Rohwasserspeichers gegen Aufschwimmen ergaben.

Zu Beginn der Bauphase wurden wir durch den Planer mit der baubegleitenden geotechnischen Beratung beauftragt. Das ausführende Bauunternehmen, die Lieferung des Rohwasserspeichers als Kunststoff-Fertigteil und die Sicherung der Baugrube mit einem Spundwandkasten standen mittlerweile fest.

Für den gewählten Rohwasserspeicher konnte die Standsicherheit gegen Aufschwimmen (Lastfall UPL) für betriebsbedingt wiederkehrende Leerstände bzw. entsprechende Auftriebskräfte zunächst nicht rechnerisch nachgewiesen werden. Ein zusätzlicher Widerstand gegen Aufschwimmen war daher anzuordnen.

Ein vom Hersteller des Rohwasserspeichers skizzierter Vorschlag wurde verworfen, weil in der zur Ausführung kommenden Baugrube nicht ausreichend Platz zur Verfügung stand.

Daraufhin wurden wir mit dem Entwurf einer Aufschwimmsicherung des Rohwasserspeichers beauftragt. Für die ersten Planungsschritte wurde in Anlehnung an den Vorschlag des Herstellers von einer an der Spundwand zu befestigenden Geogitter-Konstruktion ausgegangen. Der dauerhafte Verbleib der Spundwand im Erdreich wurde entschieden.

Wiederholte Anfragen bei mehreren Herstellern von Geokunststoffen führten nicht zu einer Lösung, die mit den Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit des Rohwasserspeichers kompatibel war. Die rechnerisch zu erwartende Verformung der angebotenen Geogitter war zu hoch, zudem wäre die Ausführung sehr kompliziert geworden. Eine Aufschwimmsicherung mit Geokunststoffen wurde zurückgestellt, die Suche nach einer geeigneten Alternative begann.

Nach eigenen Überlegungen haben wir eine Aufschwimmsicherung des Rohwasserspeichers mit Anschweißpunkten, Wantenspannern und Rundstahlketten vorgeschlagen und entsprechende Entwurfsunterlagen (statische Berechnung, Zeichnungen) geliefert. Die Verträglichkeit unseres Entwurfs ist durch den Hersteller des Rohwasserspeichers bestätigt worden unter Vorgabe von zusätzlich einzulegenden Gummimatten. Der Entwurf ist durch den Planer zur Ausführung freigegeben worden. Schließlich erfolgte die Umsetzung durch das ausführende Bauunternehmen problemlos über eine Bauzeit von zwei Arbeitstagen.

Später wurden in mehreren aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten der Anschluss der Zuleitungen zum Rohwasserspeicher und die Verfüllung der Baugrube mit Flüssigboden vorgenommen.

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Inaugenscheinnahme der Aufschwimmsicherung im März 2024. Foto: Geotechnisches Prüflabor Lübeck Michael Kurt e. K.

Januar 2024: Schietwetter, Schulungen

Das neue Jahr hat uns mit einem Wetter begrüßt, das uns für einige Tage von der Durchführung von Baugrundaufschlussarbeiten im Gelände abgehalten hat. Die verlorene Zeit wurde genutzt, um die Qualifikationen „Sachkundige Probenahme Feststoffe auf Grundlage der LAGA Richtlinie PN 98 / DIN 19698-1“ und „Verkehrssicherung von Arbeitsstellen an Straßen nach MVAS 99“ auf den aktuellen Stand zu bringen. Bei den Schulungen gab es einen regen Erfahrungsaustausch, und in den Pausen wurden alte Bekanntschaften erneuert.

Außerdem haben wir am Neujahrsempfang der Innung des Baugewerbes Lübeck teilgenommen. Das war eine schöne Feier. Die gehaltenen Reden waren durchaus hörenswert.

Dezember 2023: Neuanschaffung von Fallgewichtsgerät

Für die Bearbeitung von erteilten Prüfaufträgen im Jahr 2024 mussten wir ein Mittelschweres Fallgewichtsgerät nach TP Gestein-StB Teil 8.2.1 anschaffen. Wir haben uns entschlossen, unser altgedientes Leichtes Fallgewichtsgerät nach TP BF-StB Teil B 8.1 gleich mit zu ersetzen. Ein Komplettset wurde gekauft und umgehend bei der Ausführung von dynamischen Plattendruckversuchen in Betrieb genommen. Bis jetzt sind wir mit der neuen Ausrüstung sehr zufrieden. Das Onlineportal des Herstellers, das für die Erstellung von Prüfprotokollen angeboten wird, ist verbesserungswürdig.

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Das Mittelschwere Fallgewichtsgerät bei einer Kontrollprüfung der Hauptverfüllung eines Rohrgrabens. Foto: Geotechnisches Prüflabor Lübeck Michael Kurt e. K.

April 2023: Tagesgeschäft, mit Automatikgetriebe in schwierigem Gelände

Wir haben im April bei mehreren Bauvorhaben Verdichtungskontrollen für Erdbauleistungen durchgeführt. Es zeigt sich immer wieder, dass es gar nicht so schwer ist, dabei gute Ergebnisse zu erreichen, wenn man die Stärke der Einbaulagen gut wählt und auf den möglichst optimalen Einbauwassergehalt achtet. Es zeigte sich in einem Fall leider auch wieder, dass der Verzicht auf eine Sohlabnahme der Baugrubensohle durch den Sachverständigen für Geotechnik und das Überbauen von gering tragfähigen Bereichen später zu größeren Schwierigkeiten führen kann.

Außerdem mussten wir leider feststellen, dass ein Automatikgetriebe in schwierigem bzw. schmierigem Gelände weniger geeignet ist als ein Schaltgetriebe. Das Hin- und Herschalten Vorwärtsgang↔Rückwärtsgang dauert zu lange, ein Rausjuckeln mit Schwung ist so nicht möglich. Na, wir haben uns übel festgefahren. Der Bauer hat uns freundlicherweise herausgeschleppt.

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Noch ist es Sport. Foto: Geotechnisches Prüflabor Lübeck Michael Kurt e. K.

März 2023: Siegener Symposium für Geomesstechnik

In den zwei Tagen des Symposiums wurden so einige interessante Vorträge gehört. Es war eine gute Mischung von wissenschaftlichen Arbeiten und von Beispielen aus der Praxis. Abends gab es geselliges Beisammensein. Es wurden alte Bekannte getroffen und neue Kontakte geknüpft. Schließlich ist für unsere Firma daraus auch ein Auftrag entstanden. Diese Fortbildung hat sich in jeder Hinsicht gelohnt.

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Ein leerer Hörsaal. Foto: Geotechnisches Prüflabor Lübeck Michael Kurt e. K.

Februar 2023: Online-Dienste des Landes Schleswig-Holstein

Es gab einige Umstellungen und Neuerungen bei den Online-Diensten des Landes Schleswig-Holstein. Betroffen sind u. a. die Hochwasserkarten und die Umweltgeodienste. Für den üblichen Zugang per Webbrowser wurden einige URLs geändert. Aber auch einige WMS-Dienste (Web Map Service) mit offenen Lizenzen (z. B. Creative Commons Namensnennung) sind hinzugekommen. WMS-Dienste und andere Geodaten (z. B. geojson, geotiff) unterschiedlicher Anbieter können mit einer geeigneten Client-Software zusammengeführt werden. Es eröffnen sich so neue Möglichkeiten für die Recherche in der Angebotsphase und bei der Erstellung von geotechnischen Untersuchungsberichten. In den vergangenen Jahren wurden allmählich mehr und mehr Online-Dienste von nationalen und internationalen Anbietern verfügbar. Die regionalen Online-Dienste des Landes Schleswig-Holstein sind durch die aktuellen Neuerungen aus unserer Sicht nun auf einem im Vergleich hohen Niveau angekommen. Das finden wir gut.

Außerdem gab es diesen Monat besondere Hürden bzw. eine willkommene Abwechslung beim Bohren (siehe Foto).

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Arbeiten in schwierigem Gelände. Foto: Geotechnisches Prüflabor Lübeck Michael Kurt e. K.

Januar 2023: nicht zu kalt

Nach dem Jahreswechsel hatten wir im Januar draußen viel zu tun. Das Wetter hat gut mitgespielt.

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Leichtes Fallgewichtsgerät. Foto: Geotechnisches Prüflabor Lübeck Michael Kurt e. K.
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Baugrunderkundung im Kreis Stormarn. Foto: Geotechnisches Prüflabor Lübeck Michael Kurt e. K.

Dezember 2022: CO₂-Gasimeter

In unserem Labor wurde das altbewährte Scheibler-Gerät (Calcimeter, CO₂-Gasimeter) gewartet und wieder in Betrieb genommen. Dazu wurde es in seine Einzelteile zerlegt. Alle Teile wurden gründlich gereinigt. Alle Gummiteile wurden ersetzt. Die Absperrhähne wurden gefettet. Nach Montage wurde das Gerät auf Dichtigkeit geprüft und kalibriert. Aus gegebenem Anlass wurden sofort Versuche nach DIN 18129 durchgeführt.

GASIMETER
Versuchsdurchführung am CO₂-Gasimeter. Foto: Geotechnisches Prüflabor Lübeck Michael Kurt e. K.

November 2022: Schwere Rammsonde DPH

Seit ihrer Anschaffung im Sommer 2020 hat unsere schwere Rammsonde DPH auf mehreren Baustellen ihre Zuverlässigkeit im Einsatz bewiesen. Dabei waren Bedienung, Wartung und Pflege bis jetzt weitgehend unproblematisch. Die schwere Rammsonde DPH ist wegen ihrer Robustheit besonders zur Erkundung von Böden geeignet, in denen mit steinigen Einlagerungen zu rechnen ist, z. B. Aufschüttungen oder Geschiebeböden. Schwere Rammsondierungen sind mit gewissen Einschränkungen eine Alternative zu Drucksondierungen, wenn etwa die Zufahrtsmöglichkeiten zur Baufläche eingeschränkt sind. Für die Auswertung der Schlagzahlen nach DIN EN ISO 22476-2 und DIN EN 1997-2 wurde von uns im Büro eine eigene Vorlage (Tabellenkalkulation) entwickelt.

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Schwere Rammsonde DPH im Einsatz. Foto: Geotechnisches Prüflabor Lübeck Michael Kurt e. K.